An den eigenen Haaren... Ein Dorf entwickelt sich selbst

Thomas Zschornak

gemeinde@nebelschuetz.de
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Nebelschütz liegt mit 440 Bewohnern im Sorbenland, westlich der Oder, und die Menschen sprechen
noch ihre eigene Sprache und leben ihr traditionelles Brauchtum. Vielleicht liegt es am ausgeprägten Verbundenheitsgefühl, dass schon früh, kurz nach der Wende, die ersten sich an daran machten,
nicht (nur) die Manna aus dem goldenen Westen zu vertrauen, sondern das Schicksal in die eigenen
Hände zu nehmen und, sorgsam alte Steine und Holzbalken verwertend, ihr Dorf von den grauen
Schleiern der Vergangenheit zu befreien.
 
Heute ist Nebelschütz ein lebendiger Ort im besten Gewand, viele haben dabei selbst Hand anlegt.
Ein reges Vereinsleben, Kulturveranstaltungen mit internationaler Teilnehmerschaft und unter
anderem ein Blumenladen und ein Friseur, schließlich ein steter Zuzug, dem kaum rasch genug
Bauflächen bereitgestellt werden können - als dies sind Zeugnisse, dass die Anstrengungen nicht
vergebens waren. Daher kann es nicht wundern, dass man auch in der Eigenversorgung mit Energie
gut vorangekommen ist. Zudem dürfte Nebelschütz eines der wenigen Dörfer in Deutschland sein,
auf dessen Boden mehr Arbeitsplätze angeboten werden, als aus dem Ort selbst nachgefragt werden.