Lauter Leben

Hanno Salecker
 
Eine private Initiative zur Ansiedlung in einem Vierseithof, deren Akteure irgendwann
gemerkt hatten, dass tragfähige Gemeinschaft nur auf Augenhöhe der Beteiligten möglich
ist. In der Konsequenz wurde eine kleine Genossenschaft gegründet mit gegenwärtig fünf
Familien, deren Kinderzahl den Erwachsenen entspricht. Und es ist noch Raum für den
Ausbau, der nicht zuletzt dank eigener Hände Arbeit geleistet werden kann. Und muss, denn
es handelt sich durchweg um Menschen mit normalen, also schmalen Etats.
 
Das Ausmaß der Pflichten und des Organisationsbedarfs selbst in einer überschaubaren
Gemeinschaft hatte eigentlich alle überrascht. Doch hat man sich davon nicht überwältigen
lassen. In der Einsicht in die Sprengkraft, die in dieser Fragen steckt, hat man sich auf einen
Aufgabenkatalog verständigt, in dem rotierende Pflichten und neigungsgegebene Dauerauf-
gaben verteilt sind, dies alles im Konsens. Zudem, sicherlich ungewöhnlich für eine kleine
Gruppe, hat man sich frühzeitig mit externer Unterstützung Mediationsverfahren unterzogen,
um destruktiven Dynamiken vorzubeugen. Und das hat wie es scheint Früchte getragen. Das
Zusammenleben durchaus unterschiedlicher Naturen gelingt.

 

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