Am Anfang ist die Saat

Rudolf Vögel, LUGV Brandenburg
 
Ohne Saat keine Ernte, mit dieser trivialen Aussage ist stärker als es uns im Alltag bewusst
ist, vorgegeben, welche Produkte in unserem Warenkorb geraten. Unerkannt bleibt all das
andere, das zuvor ausgeschlossen wurde. So sind es nur wenige von den Abertausenden
Nutzpflanzen, die in der Wirtschaft  der Weiterzüchtung als wert befunden werden.
Kriterien: Mäh- und Dreschfreundlichkeit, Transportfähigkeit, Lagerfähigkeit – es sind
ökonomische Interessen, die den Takt vorgeben, und so kann es nicht wundern, dass sich
Chemie und Agrarwirtschaft vermählt haben und Industriegiganten das Feld im mehrfachen
Sinn des Wortes bestellen.
 
Nichtsdestotrotz gibt es lebendige Nischen, geschaffen von engagierten Menschen, die die
Vielfalt hochhalten und sich der Pflege dessen widmen, was noch nicht der ökonomischen
Verwertung anheimgefallen oder bereits verschwunden ist (siehe z.B. http://vern.de -
Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg e.V.). Ob das
Arche-Noah-Prinzip einmal mehr Bedeutung erlangen wird als neigungsgeleitetes Handeln
zu sein?