Im Mainstream angekommen? Supermärkte als Abnehmer regionaler Erzeugung

Dr. Gerd Lehmann

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Mit dem Rinderwahn hatte es angefangen und seitdem bringt der Nahrungsmittelsektor
in annähernd jährlichem Turnus einen Skandal hervor. Das Vertrauen zu den Nahrungs-
mitteln ist für viele Verbraucher nicht mehr selbstverständlich. Woher stammen die
Produkte, was geschieht auf den langen Transportwegen, wie überhaupt kann Gammel-
fleisch auf den Markt kommen? Man besinnt sich wieder der Region als Erzeuger und
Anbieter von Lebensmitteln.
 
Doch wie steht es mit der gesicherten Versorgung? Die marktbeherrschenden Supermärkte
legen Wert auf regelmäßige Anlieferung von Produkten konstanter Qualität. Und wer
gewährleistet Qualitätsstandards? Denn Nähe allein schützt nicht vor Missbrauch.

  

Mit dem Verband pro agro ist in Brandenburg eine Institution ins Leben gerufen worden,
die sich als Mittler zwischen den Interessen der Erzeuger, der Händler und der Verbraucher
versteht und offenbar bereits einiges darin erreicht hat, die Skepsis der großen Handels-
ketten zu überwinden und regionale Produkte in die Regale zu bringen.
 
Gewiss ein Punktsieg für die Regionalität. Die Frage, wie sich die Qualitätsstandards der
Supermarktketten im Lichte von ökologischen und Nachhaltigkeitserwägungen darstellen,
steht allerdings noch im Raum.