Die Neue Humangesellschaft – Kulturelle Diversität in der Regionalen Ökonomie

Entwurf einer Regionalen Ökonomie Teil 3

Die Neue Humangesellschaft wird gebildet durch vielfältige sozioökonomische Subkulturen, die eigenständige Wertschöpfungswege und soziale Beziehungen herausgebildet haben. Die Milieus differieren

 

      versus

in der Art der Arbeit:

dispositiv, wissensbasiert

gegenständlich, manuell

in der Wertschöpfung:

hoch produktiv

gering produktiv

im Zeiterleben:

hoch getaktet

verlangsamt, verstetigt

usw.

 

 

Innerhalb dieser dichotomischen Typisierung lassen sich nun Merkmalscluster bilden, die vielfältige Gruppierungen und Milieus beschreiben. Diese besitzen eine eigenständige Identität, aus der sich ihr Selbstverständnis speist. Der Anspruch der Gleichheit tritt hinter die Bedeutung einer aus den spezifischen Eigenarten gewachsenen Geltung zurück. Dem daraus entspringenden Selbstwertgefühl kann beispielsweise die materielle Dimension der Existenz sich in einer anderen Weise darstellen.

 Wenn sich die verschiedenen Milieus mit wechselseitiger Wertschätzung ihrer Eigenarten und ihrer spezifischen Beiträge zum Nutzen des Ganzen begegnen, sind wesentliche Voraussetzungen für ein funktionsfähiges und stabiles Gemeinwesen geschaffen – getragen von den Prinzipien der Komplementarität und Subsidiarität. Gemeinsamkeit in der Vielfalt löst als Gestaltungsidee die vorherrschende Ideologie der Konkurrenz in einer vereinheitlichen und auf einseitige Werte eingeschworenen Wirtschaft und Gesellschaft ab.

 Der enorme Wert des Ansatzes erweist sich in der Integration von Talenten, die in der heutigen, gnaden- und sinnlos modernisierten Welt ausgesondert werden und funktionslos bleiben. Abdrängt in Randbereiche der Existenz können sie nicht mehr zur Wertschöpfung beitragen und damit den eigenen Lebensunterhalt sichern. Sie müssen vielmehr alimentiert werden.

 Einfache Berechnungen zeigen, dass der volkswirtschaftliche Nutzen einer Voll­beschäftigungsstrategie, die viele Bereiche mit gegenständlicher Arbeit auf niedrigem Produk­tivitäts­niveau (nicht: prekärem Lohnniveau!) ermöglicht, deutlicher ist als der Versuch, als Produktivitätsweltmeister auf hochtechnologischem Niveau dem Wettbewerbsdruck einer globalisierten Wirtschaft standhalten zu wollen.

Die Neue Humangesellschaft – Kulturelle Diversität in der Regionalen Ökonomie (PDF)

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